Was ist eigentlich Utopia? (2024)

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Was ist eigentlich Utopia?

Was wäre wenn...? Wenn es irgendwo ein Land gäbe, wo die Vernunft regiert, die Menschen nett zueinander sind, niemand leiden muss und es keine Armut gibt. Keine Mächtigen und kein Geld. Wo Milch und Honig fließen – na ja ...oder lieber: Bier und Wein.

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Was ist eigentlich Utopia? (1)
Philosophisches Kopfkino

Irgendwo hinter Regenbogen oder hinter den Spiegeln, auf dem Grund des Meeres oder einem entfernten Planeten... Das gelobte Land, Metropolis, Atlantis, Das Schlaraffenland!!! Ein wahres Utopia!

Einer der ersten (mal abgesehen, von den Griechen – gähn!), der solche „Utopien“ zu Papier brachte, war der Brite Thomas Morus. 1516 verfasste er einen – aus heutiger Sicht - recht naiven Roman über einen Seemann, der auf einer Insel mit dem bezeichnenden Namen „Utopia“ gestrandet war. Natürlich war der Roman als scharfe Gesellschaftskritik gedacht und gleichzeitig wurde dem Leser gezeigt, dass es auch anders laufen kann... Alles war tutti: Eine Gesellschaft, wo gemacht wurde, was Papa sagte, man seiner Gattin bis zum Tod treu blieb und niemand hungern musste, da Massenspeisungen veranstaltet wurden. Privateigentum war unbekannt. Alles gehörte allen!

Werfen wir kurz einen Blick auf einen Mann namens Aldous Huxley. Wahrscheinlich kennen wir ihn noch aus der Schule als Verfasser der „Brave New World“, (die später von Hollywoodproduzenten als Vorlage für „The Matrix“ geklaut wurde) Huxley war ein ziemlich relaxter Kollege. Seines Zeichens LSD Guru, Erfinder des Begriffes „psychedelisch“, der gerne mal auf einem Trip oder zwei seine Seele baumeln ließ und mit tollen Ideen für eine ideale Gesellschaft zurückkam. Kurz vor seinem Tod versuchte er, dem modernen Menschen einen Denkzettel zu verpassen, in dem er wiederum von einem wundersamen Land berichtete. Eine Insel, auf der alles super läuft, weil die Bewohner sich nicht von neuen iPhone Updates oder noch größeren Flachbildschirmen stressen lassen. Sie benutzen Technologie – aber in Maßen, haben freien Sex und Geburtenkontrolle und nehmen Drogen zur Erweiterung des Bewusstseins. Alles staatlich subventioniert.

Kein Privateigentum? Das klingt doch irgendwie bekannt. Genau, auch Karl Marx hatte mal so eine Idee. Ein paar Spezis haben versucht, das in die Wirklichkeit umzusetzen... Doch der Realexistierende Sozialismus hat mit Pauken und Trompeten bewiesen, dass er real nicht wirklich existieren kann, weil eben eine Variable vergessen wurde – und das gilt für alle hochtrabenden Utopien. Das dümmste und gleichzeitig gefährlichste Tier der Erde: der Mensch. Genau da kommt man zum Knackpunkt. Jede Utopie funktioniert super auf dem Papier, im Geiste oder auf Celluloid, aber wenn es dann um die Umsetzung geht, da hapert es ziemlich.

Moment! Wo, war diese Insel jetzt noch mal genau?! Da muss ich hin! Aber genau da geht es los. Was wäre denn, wenn wir in so einem Utopia einfallen würden? Es wäre wahrscheinlich vergleichbar mit dem Verhalten, das man jedes Jahr in „All Inclusive“ Clubs an den Tag legt. Jeder frisst sich voll, steckt alle Gratisduschgels ein, lässt sich volllaufen... Und nach drei Tagen kloppt man sich an den Pool-Liegen darum, wer denn als erster sein Handtuch da hingelegt hat! Oder wie der beliebteste Rollstuhlfahrer der Welt, Stephen „Hawking bemerkte: „Die Utopie ist aufgrund menschlichen Versagens nicht ausführbar,“ ...denn sie stellt einfach zu hohe Anforderungen! Klar, wer schon seine Steuererklärung nicht rechtzeitig fertig bekommt, wie soll er dann eine Gesellschaft frei von Gesellschaftlichen Makeln schaffen können!? Wir Menschen stehen uns leider selbst im Weg!

Außerdem ändern sich Utopien je nach Zeit und Mode.Vor 200 Jahren war es total „utopisch“ gewesen, auf dem Mond zu spazieren oder ohne Stift und Papier einen Brief zu versenden... für viele Arbeiter aus dem 19. Jahrhundert wäre die Idee einer gesetzlichen Krankversicherung oder einer Rentenkasse, wie wir sie heute haben, unvorstellbar toll gewesen. Dennoch steht die Utopie stets, wie eine Fata Morgana, in unerreichbarer Ferne. Zu schön um wahr zu sein! Sie soll uns ansp*rnen, Dinge zu verbessern und Probleme zu erkennen.

Nicht umsonst bedeutet „Utopia“ auf Griechisch „Nicht-Ort“. Oder wie die Fanta 4 sagen: „Die Stadt, die es nicht gibt.“ Wobei... das stimmt nicht. Denn: „Utopia“ gibt es. Ohne Witz! Utopia ist ein kleiner Ort in Florida, zwischen Tampa und Sarasota mit 714 Einwohnern. Warum eigentlich nur so wenig? Nix wie hin!

Was ist eigentlich Utopia? (2024)

FAQs

Was versteht man unter Utopia? ›

Das griechische Wort bedeutet „nirgendwo“ oder „ohne Ort“ oder "guter Ort". Wir gebrauchen Utopie in unserer Sprache als Bezeichnung für etwas, das zwar denkbar ist, aber nicht oder vielleicht auch noch nicht wahr werden kann.

Was ist eine Utopie kurz erklärt? ›

Eine Utopie (altgr. "ou": "nicht" und "tópos": "Ort", also "Nichtort") ist eine mögliche, gewünschte oder erträumte Lebensweise, Weltanschauung respektive Gesellschaftsordnung, die sich an einem anderen Ort, in der Zukunft oder in der Fiktion entfaltet.

Was meint Utopia? ›

Das von Morus erschaffene Kunstwort Utopia, das wörtlich «Nicht-Ort» bedeutet, wird immer dort gebraucht, wo eine ideale Welt in möglichst radikaler Differenz zur Wirklichkeit beschrieben wird. Denn Utopien sind Gedankenexperimente, positive Gegenentwürfe und kritische Spiegelbilder der historischen Wirklichkeit.

Ist Utopia realisierbar? ›

Eine Utopie zeichnet sich dadurch aus, dass sie zur Zeit ihrer Entstehung als nicht sofort realisierbar gilt.

Was sind Beispiele für Utopien? ›

Ein Beispiel für eine utopische Vorstellung kennt jeder, der schon einmal davon geträumt hat, nie mehr arbeiten zu müssen. Es ist klar, dass Geld zum Leben gebraucht wird und wer nicht gerade reich erbt oder im Lotto gewinnt, wird die Vorstellung des ewig freien Lebens ad acta legen und als utopisch verbuchen müssen.

Was ist utopisches Denken? ›

Utopien oder utopisches Denken bedeutet für uns, den Status Quo kritisch zu reflektieren und kann auch als Inspiration dienen. Sie können Hoffnungen wecken. Sie können aber auch ein Orientierungspunkt sein, um gemeinsam neue Visionen und Leitbilder festzulegen. Utopien sind nicht statisch festgelegt.

Was ist das Gegenteil von Utopie? ›

Ein dystopischer Text ist also ein Text, der einen schlechten Ort beschreibt. Eine Dystopie ist das Gegenteil der Utopie, die auf eine gute, schöne und friedfertige Zukunft verweist. Deswegen kann man eine Dystopie auch Anti- oder Gegenutopie nennen.

Woher kommt der Begriff Utopia? ›

Dieser Begriff, den Morus 1516 erfunden hat, basiert auf einem Wortspiel aus dem Griechischen: ou, „nicht“ und eu, „gut“, beide als Präfixe vor topos, „Ort“. Insgesamt kann man unter Utopie dann einen „fiktiven Ort“ verstehen. Jedes Projekt einer ‚perfekten' Gesellschaft ist eine solche Utopie.

Was ist eine soziale Utopie? ›

Bedeutungen: [1] utopische Zukunftsvorstellung einer Gesellschaft. Herkunft: Determinativkompositum aus dem Adjektiv sozial und dem Substantiv Utopie.

Wie sieht eine Utopie aus? ›

Die Utopie entfaltet das freieste Denken, um Alternativen zu ersinnen. Alle schöpferischen Ideen sind zu ihrer Geburtsstunde Utopien. Seit Aristoteles gibt es den festen Glaube an die Möglichkeit einer grundsätzlichen Verbesserung der Verhältnisse.

Wer macht Utopia? ›

Die Utopia GmbH gehört zur GLG Green Lifestyle GmbH und zur Umweltbank.

Ist Utopia ein Land? ›

Eine Utopie ist ein Ort, den es nicht gibt. Das bedeutet zumindest das Wort, das aus dem Griechischen kommt. Eine Utopie kann auch eine Erzählung über so einen Ort sein. Man beschreibt dann ein Land oder eine Stadt, in der es sehr anders zugeht als bei uns.

Wie finanziert sich Utopia? ›

Als digitale Medienmarke finanziert sich Utopia.de zu einem wesentlichen Teil über Online-Werbung auf unserer Plattform. Folgende Unternehmen und Institutionen können auf Utopia werben: „Grüne“ Unternehmen und Institutionen, die ausschließlich nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten.

Wer finanziert Utopia? ›

Einen festen Sitz wird das Orchester nach Angaben von Currentzis Agentur nicht haben und soll sich allein über Veranstaltungseinnahmen finanzieren. Zusätzlich gibt es Geld von der Kunst und Kultur DM Privatstiftung und von europäischen Mäzenen, wobei offenbar russische Unterstützer ausgeschlossen sind.

Was ist der Unterschied zwischen Dystopie und Utopie? ›

Das ist die sogenannte Utopie: Sie ist ein fiktiver Entwurf einer idealen, perfekten Welt, die es in der Realität nicht geben kann. Genau das Gegenteil davon ist die Dystopie. Sie ist eine fiktive Vision einer Welt, die schlechter ist als die Welt, in der wir leben.

Wann ist Utopia? ›

So verkündete der 32-Jährige, dass „Utopia“ am 28. Juli 2023 erscheinen wird. Gefeiert wird die neue Produktion mit einer mittlerweile ausverkaufen „Launch-Party“, die in Ägypten vor den Pyramiden von Gizeh stattfinden und darüber hinaus im Internet per Livestream übertragen wird.

Was ist das Gegenteil von utopisch? ›

Ein dystopischer Text ist also ein Text, der einen schlechten Ort beschreibt. Eine Dystopie ist das Gegenteil der Utopie, die auf eine gute, schöne und friedfertige Zukunft verweist. Deswegen kann man eine Dystopie auch Anti- oder Gegenutopie nennen.

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